„Mama, ich werde geärgert!“ – Warum „Wehr dich!“ alles nur schlimmer macht
Bessere Wege, Dein Kind zu stärken!
Es gibt wohl kaum etwas, das mehr an unserem Herzen zerrt, als wenn unser Kind weinend oder wütend nach Hause kommt und sagt: „Ich wurde geärgert!“ oder „Die anderen wollen nicht mit mir spielen!“. Der erste Reflex? „Du musst dich wehren!“
Doch was bedeutet das für unser Kind?
In unserer Gesellschaft heißt „sich wehren“ oft, körperlich zu werden. „Schlag zurück!“ – das klingt in unseren Köpfen nach Stärke und Durchsetzungsvermögen. Doch für ein Kind kann das zwei schlimme Folgen haben:
1️⃣ Es wird zum Täter. Stell dir vor, du bekommst einen Anruf: „Ihr Kind hat heute geschubst, geschlagen oder sogar gebissen. Die anderen Kinder haben jetzt Angst vor ihm.“ Plötzlich ist es nicht mehr das Opfer, sondern derjenige, der Ärger macht. Und die anderen Kinder? Ziehen sich noch weiter zurück.
2️⃣ Es bleibt allein. Kinder, die aggressiv reagieren, werden nicht als stark wahrgenommen – sondern als gefährlich. Es fällt ihnen schwer, Freunde zu finden, weil sie überall anecken. Langfristig wird aus „Wehr dich!“ genau das Gegenteil: dein Kind wird noch mehr ausgeschlossen.
Warum „Wehr dich!“ nicht hilft
Kinder, die geärgert werden, sind oft unsicher. Sie wissen gar nicht, wie sie sich wehren sollen. Sonst hätten sie es längst getan. Unsere Aufforderung macht sie nur noch ratloser – oder schürt Aggression, die sie irgendwann gegen andere oder sich selbst richten.
Es ist wie ein Teufelskreis:
🔁 Dein Kind wird geärgert → Es reagiert aggressiv → Die anderen Kinder meiden es → Dein Kind fühlt sich noch schlechter → Es wird wieder geärgert.
Das ist nicht die Stärke, die wir uns für unsere Kinder wünschen.
Die Lösung: Hilf deinem Kind, anders zu reagieren
Kinder brauchen keine Aufforderung, sondern Werkzeuge und Unterstützung, um Konflikte anders zu lösen. Hier sind drei Schritte, die wirklich helfen:
1️⃣ Hör zu und zeig Verständnis.
Sag deinem Kind: „Ich sehe, dass dich das traurig macht. Erzähl mir genau, was passiert ist.“ So fühlt es sich ernst genommen und nicht allein.
2️⃣ Stärke das Selbstbewusstsein.
Hilf deinem Kind, zu verstehen: „Du bist wertvoll, egal was andere sagen.“ Rollenspiele oder gemeinsame Gespräche können helfen, souverän zu reagieren, z. B. mit klaren Worten: „Hör auf damit! Ich mag das nicht.“
3️⃣ Bleib ruhig – auch wenn es schwerfällt.
Dein Kind nimmt sich ein Beispiel an dir. Zeigst du Gelassenheit und eine positive Haltung, lernt es, Konflikte ohne Wut oder Angst zu bewältigen.
Langfristige Stärke statt Kurzschlussreaktionen
Stell dir vor, dein Kind kommt mit erhobenem Kopf aus einer schwierigen Situation, ohne jemanden verletzt zu haben – auch sich selbst nicht. Es hat gelernt, sich durchzusetzen, ohne Aggression zu zeigen. Das ist wahre Stärke. Und diese Stärke beginnt bei dir.
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Herzliche Grüße
Claas Altenähr
Resilienztrainer & Lebenskompetenzcoach